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Paul Levy [*1876]

Geboren am 20.03.1876 in Lüneburg, gestorben am 20.02.1929 in Hamburg im Alter von 53 Jahren

Wohnort

Familie Louis Levy (1873-1914)

An den Brodbänken 10
Lüneburg

Paul Levy war das zweite Kind von Julia und Louis Levy. Er wurde in dem alten Lüneburger Haus an den Brodbänken 10 geboren, das sein Vater wenige Jahre zuvor gekauft hatte. Zusammen mit seinen vier jüngeren Geschwistern wuchs er hier auf, die Familie wohnte über dem Geschäft. Paul besuchte das Johanneum in Lüneburg und absolvierte anschließend eine Kaufmannslehre.

1900 gründete er in Hamburg sein eigenes Bankgeschäft. Die Privatbank Paul Levy hatte wechselnde Adressen, zuletzt lagen die Büros in der Mönckebergstraße 11 im Rappolt-Haus. 1901 heiratete Paul Levy in Hamburg Anna Kahn, die Schwester seines späteren Prokuristen und Teilhabers Heinrich Kahn. Die beiden lebten zunächst in der Hochallee 23 im Stadtviertel Rotherbaum. Ihre Kinder Richard, Karla, Heinrich und Alfred wurden geboren.

Anfang der 1920er Jahre gehörte der Bankier Paul Levy zu den Initiatoren eines innovativen Neubaus in der Rothenbaumchaussee 26, eine Art private Wohnungsgesellschaft. 1922 zogen die Levys dort ein, zusammen mit einigen anderen Familien aus dem liberalen jüdischen Bürgertum Hamburgs. Louis Levy engagierte sich in der Verwaltung der in der Nähe gelegenen Neuen Dammtor-Synagoge, er war aktiv in der Deutsch-Israelitischen Gemeinde zu Hamburg und in der Henry-Jones-Loge (= Hamburger B"nai B"rith). Er starb 1929 und wurde auf dem jüdischen Friedhof Ohlsdorf beerdigt. Seine Witwe Anna Levy lebte noch bis 1934 in der großen Wohnung in der Rothenbaumchaussee und emigrierte dann in die USA.


Quellen und Infos:

Michael Batz: Das Haus des Paul Levy. Rothenbaumchaussee No 26, Hamburg 2021, S. 29-22, 105-108

Rebekka Großmann, Henry-Jones-Loge. Jüdisches Selbstbewusstsein und Aufbruch in die Moderne, in: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte, 23.10.2017. <https://dx.doi.org/10.23691/jgo:article-167.de.v1>