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Levy Oberschützky (der sich später Louis Oberschitzky nannte) war das fünfte Kind des Textilhändlers Salomon Oberschützky und seiner Frau Friederike geb. Aron. Er wurde 1869 in Burgdorf geboren, wo seine Eltern ein Textilgeschäft betrieben. Dort wuchs Levy im großen Kreis seiner Geschwister auf. 1885 kam er mit der ganzen Familie Oberschützky nach Lüneburg. Hier konnte sein Vater sich schnell als Geschäftsinhaber etablieren.
Auch Levy wurde Kaufmann, ging zur Ausbildung u.a. nach Harburg und Osterholz und kehrte dann nach Lüneburg zurück. Dort arbeitete er zunächst im elterlichen Laden in der Lüner Straße mit.
1897 wird Levy Oberschützky im Lüneburger Adressbuch als Inhaber eines Textilgeschäfts in der Bardowickerstraße 2 geführt - möglicherweise hatte er den Betrieb von Wolf Marcus übernommen, der 1895 aus Lüneburg weggegangen war. Kurz danach verließ jedoch auch Levy - jetzt Louis - seine Heimatstadt und ging zusammen mit seiner Frau Zerline geb. David über Wandsbek nach Hamburg. Dort wurden in den folgenden Jahren ihre Kinder Friederike, Paula und Herbert geboren.
Louis Oberschitzky wurde Geschäftsführer eine Firma, die mit Schutzanstrichen und chemischen Bauschutzstoffen handelte und diese zum Teil auch selbst herstellte. Das Kontor war im Grindelviertel, und im selben Haus in der Hallerstraße lebte auch die Familie.
1938 wurde der Betrieb "arisiert", d.h. zwangsweise an einen nichtjüdischen Geschäftsmann verkauft. Louis und seine Familie wurden nach und nach aller ihrer Besitztümer beraubt und mussten in den folgenden Jahren mehrfach in Hamburg umziehen. Zuletzt lebten sie in einem "Judenhaus" im Grindelviertel. Von dort wurden Louis und Zerline Oberschitzky gemeinsam mit ihrem chronisch kranken Sohn Herbert am 16. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dort starb Herbert wenige Tage nach der Ankunft. Louis und Zerline wurden am 21. September 1942 von Theresienstadt weiter nach Treblinka deportiert und dort ermordet.
Ihre Tochter Friederike Gärtner geb. Oberschitzky war schon im Oktober 1938 gemeinsam mit ihren Mann Jacob "James" Gärtner an die polnische Grenze abgeschoben worden. Von dort konnten die beiden in die Niederlande fliehen. 1943 wurden sie jedoch in Amsterdam verhaftet, über Westerbork nach Sobibor deportiert und dort ermordet.
Ihre Tochter Paula Goldschmidt geb. Oberschitzky konnte im Oktober 1938 zusammen mit ihrem Mann Hermann Martin Goldschmidt und der gemeinsamen Tochter Ingeborg in die USA fliehen.
Quellen und Infos:
Hamburger Stolperstein-Biografie für Levy Louis Oberschitzky und Familie
Namensvarianten: Lewy Louis Oberschitzky