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Josef Leib Schullerer [*1927]

Geboren am 04.07.1927 in Harburg, gestorben im Jahr 1948 in Israel im Alter von 21 Jahren
Josef Leib Schullerer war das älteste Kind von Berta, geborene Gutstein, und Szyja Schullerer. Er wurde 1927 geboren und besuchte die Talmud-Tora-Realschule in Hamburg. 

Im Oktober 1938 wurde die Familie im Zuge der sogenannten "Polenaktion" der Nazis nach Bentschen (Zbaszyn) in Polen abgeschoben. Dort lebten sie bis Juli 1939 in einem Flüchtlingslager. Danach zogen sie (es ist unklar, ob dies freiwillig geschah) nach Ostpolen, in die Nähe von Tarnow. Im Dezember 1939 flohen sie nach Stanislawow in Galizien, nachdem ihr Wohnort von der Wehrmacht überfallen und zwei von Josefs Geschwistern ermordet worden waren.

Von der sowjetischen Verwaltung Stanislawows wurden sie dann als Zwangsarbeiter nach Sibirien deportiert. Dort starb Josefs Vater. Er selbst überlebte den Krieg und verbrachte einige Zeit in verschiedenen Flüchtlingslagern, inklusive dem Displaced Persons"-Lager Bergen-Belsen, wo er als Lagerpolizist arbeitete. 

1947 emigrierte Josef Leib Schullerer nach Palästina. Er starb 1948 im israelischen Unabhängigkeitskrieg.


Quellen und Infos:

Mehr zur Geschichte der Familie: Stolpersteine in Hamburg | Namen, Orte und Biografien

Mehr zur Abschiebung polnischer Jüdinnen und Juden aus dem Deutschen Reich 1938/1939

Eintrag in der "Residentenliste" des Bundesarchivs, online verfügbar: Mapping the Lives 

Dokument aus dem DP-Lager Bergen-Belsen bei den Arolsen Archives


Namensvarianten: Joseph Schullehrer