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Familie Louis Rosenbaum (1900-1906)
Familie Adolf Schickler (1906-1928)
Familie Harry Schickler (1925-1939)
Familie Alfred Hirsch (1937-1938)
Familie Louis Rosenbaum (1900-1906)
Familie Adolf Schickler (1906-1928)
Familie Harry Schickler (1925-1939)
Familie Alfred Hirsch (1937-1938)
Marie Feingersch wurde am 21.10.1911 in Odessa als erstes von zehn Kindern geboren. Mit ihren Eltern und Geschwistern kam sie 1912 nach Deutschland. Ab 1915 wohnten die Feingerschs in Ovelgönne bei Celle, ab Juli 1937 direkt in Celle. Marie zog im November 1937 von dort ins nahegelegene Lüneburg. Sie arbeitete als Hausangestellte bei der Familie von Hulda Schickler und wohnte bei ihr in der Bardowickerstraße 4.
Am 15. Januar 1939 verließ Marie die Stadt Lüneburg. Sie ging zunächst nach Hannover. Von dort floh sie am 21. Mai 1939 in die Niederlande, wo bereits ihre Schwestern Fanny und Rosa lebten. Sie wohnte zunächst in Amsterdam. 1941 arbeitete sie als Haushälterin in Huize Voorburg, einem einem landwirtschaftlichen Gut bei Arnhem, in dem junge Zionisten auf die Auswanderung nach Palästina vorbereitet wurden (Hachschara).
Am 3. Oktober 1942 wurde Marie Feingersch verhaftet und in das Auffanglager Westerbork gebracht. Dort heiratete sie im Mai 1943 den Niederländer Gerrit Klijnkramer. Ihre Ehe, geschlossen gegen alle Widerstände an einem Ort des Schreckens, währte jedoch nur kurz: Am 4. September 1944 wurden die beiden von Westerbork in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Kurz danach, am 23. Oktober 1944, verschleppte man Marie und Gerrit Klijnkramer weiter in das Vernichtungslager Auschwitz.
Es ist bisher unklar, wann und wo Marie und Gerrit ums Leben kamen. In manchen Quellen wird der 28. Februar 1945 als ihr Todestag angegeben, was bedeuten würde, dass sie nach der Auflösung des Lagers Auschwitz gestorben sind, vermutlich an einem anderen Ort. Andere Quellen zufolge erlebte sie sogar noch die Befreiung im KZ Bergen-Belsen am 15. April 1945. In jedem Fall starb Marie Klijnkramer geb. Feingersch spätestens im Jahr 1945.
Maries Eltern und fünf ihrer Geschwister wurden wie sie Opfer der Judenverfolgung, vier Geschwister überlebten.
Quellen und Infos:
http://www.celle-im-ns.de/texte/familie-feingersch
https://www.joodsmonument.nl/en/page/128718/marie-klijnkramer-feingersch
https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/150513-marie-klijnkramer-feingarsch/
https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=5131849