Menschen

Alexander "Alex" Horwitz wurde 1877 im westfälischen Bünde als sechstes Kind des Viehhändlers Meyer Horwitz und seiner Frau Caroline geb. Meier geboren. 1889 kam er zusammen mit seinen Eltern und zehn Geschwistern von Bünde nach Lüneburg.

In den folgenden Jahren lebte er u.a. in Uelzen und in Schleswig. Dort gründete er zusammen mit seinem älteren Bruder Isidor Horwitz ein Schuh- und Bekleidungsgeschäft. 1907 kam er zurück nach Lüneburg und baute dort Am Sande 4 die „Schuhwarenhandlung Gebrüder Horwitz“ auf, vermutlich eine Filiale des Schleswiger Betriebes. 1908 heiratete er in Bielefeld Margarethe „Grete“ Schiff, die in Gronau geboren worden war. Sie zog zu ihm nach Lüneburg und arbeitete wahrscheinlich mit im Geschäft. 1909 wurde in Lüneburg ihr Sohn Werner Horwitz geboren, 1913 die Tochter Anna Liese Horwitz.

1921 zog die ganze Familie von Lüneburg nach Lübeck, später weiter nach Berlin. Das Lüneburger Geschäft Am Sande 4 wurde von Siegmund Leß übernommen, der es zunächst unter dem Namen „Gebrüder Horwitz“ weiterführte.

Nachdem die Nationalsozialisten 1933 an die Macht gekommen waren, verließen alle Mitglieder der Familie sehr schnell das Land: Die Kinder Werner und Anna Liese Horwitz emigrierten nach Palästina, die Eltern gingen noch im selben Jahr in die Niederlande. Dieses Exilland erwies sich jedoch nach dem Einmarsch der Deutschen im Mai 1940 als Falle. Alexander und Margarethe Horwitz konnten nicht mehr fliehen. Im Winter 1942/43 wurden sie aus Amsterdam zunächst ins KZ Vught-Hertogenbosch deportiert, am 29. Januar 1943 von dort in das Übergangslager Westerbork und schließlich am Februar 1943 nach Auschwitz. Alexander Horwitz und seine Frau wurden sofort nach der Ankunft am 12. Februar 1943 ermordet.Ihre Kinder konnten in Palästina überleben.

Quellen und Infos:

https://www.joodsmonument.nl/en/page/482389/alex-horwitz-and-his-family

Namensvarianten: Alex