Menschen

Nachfahren von Aaron und Rieke Behr tauchen im späten 19. Jahrhundert in Lüneburg immer wieder als Kaufleute auf. Sie haben in der Stadt eine wichtige Rolle gespielt - auch wenn Aaron und Rieke selbst nur gut 15 Jahre in Lüneburg lebten.

Aaron Behr wurde 1828 in Großenkneten als Sohn von Philip Behr und seiner Frau Mindel Aaron geboren. Seine Frau Rieke Levy (später verwirrenderweise als Rieke Oss bezeichnet, nachdem ihr Vater seinen Namen geändert hatte) wurde 1827 als Tochter von Levy Simon Oss und Rachel geb. Lappmann in Wunstorf geboren.

Als die beiden am 17. Februar 1853 im niederländischen Winschoten heirateten, hatten sie bereits zwei Söhne, die in der Geburtsurkunde als gemeinsame Kinder anerkannt wurden. Vermutlich war dieser zivilrechtlichen Trauung schon länger eine religiöse jüdische Trauung vorausgegangen.

Die Geburtsorte ihrer neun Kinder, die zwischen 1850 und 1871 geboren wurden, weisen darauf hin, dass Aaron Behr lange als fahrender Händler im Nordwesten Deutschlands unterwegs war: Wanna/Amt Otterndorf, Hoya, Sulingen, Vilsen, Bremervörde, Neustadt am Rübenberge, Scharmbeck. In Scharmbeck blieb die Familie etwa von 1870 bis 1885.

Danach zogen Aaron und Rieke Behr zusammen mit ihren jüngeren Kindern nach Lüneburg, wo bereits ihre drei Söhne Philipp, Nathan und Meyer mit ihren Frauen Jeanette, Auguste und Friederike geb. Marcus lebten. Im Lüneburger Adressbuch wurde Aaron Behr nun als Kaufmann aufgeführt, mit seiner Frau betrieb er eine Kleider- und Schuhhandlung in der Lüner Straße 2. Die Familie wohnte im Wendischen Dorfe 29.

1903 starb Aaron Behr in Lüneburg und wurde auf dem jüdischen Friedhof begraben. Seine Witwe Rieke meldete sich nach seinem Tod nach Hamburg ab, wurde aber 1906 ebenfalls auf dem Lüneburger Friedhof begraben.

Quellen und Infos:

Heiratsurkunde von Aron und Rieke Behr aus Winschoten, NL

Namensvarianten: Aron Abraham Bähr Baehr