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Der Bankier und Kaufmann Joseph Salomon - nicht zu verwechseln mit Joseph Salomon aus Winsen/Luhe, dessen Söhne Simon Salomon und Moritz Salomon ab den 1840ern in Lüneburg lebten - wurde um 1756 als Sohn des Schutzjuden Moses Salomon in Lüneburg geboren. Ab 1790 bekam er selbst den Status eines Schutzjuden in Lüneburg.
Dieser Begriff bezeichnete einen Status, den deutsche Landesherren jüdischen Händlern etwa vom 14. bis ins 19. Jahrhundert gewährten, um von deren Einnahmen zu profitieren und die Ansiedlung jüdischer Familien zu steuern. Gegen Zahlung von hohen Schutzgeldern und die Einhaltung von strengen Regeln zur Bewegungfreiheit wurde den Schutzjuden ein gewisser Schutz nach außen und eine Privilegierung gegenüber anderen Juden zugesichert. Im Kufürstentum und späteren Königreich Hannover gab es bis in die 1840er Jahre Schutzjuden.
Joseph Salomon hatte eine Zulassung für Wechselgeschäfte und mobilen Handel. Die Adressbücher führen ihn von 1816 bis 1831 in Lüneburg als "Commissionair", also eine Art Börsenhändler, zunächst in der Grapengießerstraße, dann Auf dem Meere, schließlich ab 1829 Am Markt.
Josephs Frau Röschen Gans stammte aus Celle. Die beiden hatten vier Töchter. Joseph Salomon starb vermutlich in den 1830er Jahren in Lüneburg, seine Witwe zog nach Hamburg und starb dort. Damit war die Geschichte dieser Familie Salomon in Lüneburg zu Ende.
Namensvarianten: Josef