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Sohn von
Bruder von
Vater von
Ehemann von Röschen Salomon, geborene Gans
Der Bankier und Kaufmann Joseph Salomon - nicht zu verwechseln mit Joseph Salomon aus Winsen/Luhe, dessen Söhne Simon Salomon und Moritz Salomon ab den 1840ern in Lüneburg lebten - wurde um 1755 in Lüneburg geboren. Er war das erste Kind aus der zweiten Ehe des Lüneburger Schutzjuden Salomon Salomons. Seine Mutter war Hendel geb. Traub aus Hamburg, die in den folgenden Jahren noch mindestens neun weitere Kinder zur Welt brachte.
Als junger Mann verließ Joseph Lüneburg, er arbeitete vermutlich als Knecht oder Händler für einen Schutzjuden an einem anderen Ort. Nach dem Tod seines Vaters 1782 kam er nach Lüneburg zurück und erreichte dort ab 1790 selbst den Status eines Schutzjuden.
Dieser Begriff bezeichnete einen Status, den deutsche Landesherren jüdischen Händlern etwa vom 14. bis ins 19. Jahrhundert gewährten, um von deren Einnahmen zu profitieren und die Ansiedlung jüdischer Familien zu steuern. Gegen Zahlung von hohen Schutzgeldern und die Einhaltung von strengen Regeln zur Bewegungfreiheit wurde den Schutzjuden ein gewisser Schutz nach außen und eine Privilegierung gegenüber anderen Juden zugesichert. Im Kufürstentum und späteren Königreich Hannover gab es bis in die 1840er Jahre Schutzjuden.
Erst als Schutzjude konnte Joseph Salomon selbst eine Familie gründen. In den 1790ern heiratete er Röschen Gans, die aus Celle stammte. Die beiden hatten vier Töchter: Hanna, Marianne, Lena und Friedericka.
Joseph Salomon hatte als Kaufmann in Lüneburg eine Zulassung für Wechselgeschäfte und mobilen Handel. Die Adressbücher führen ihn von 1816 bis 1831 in Lüneburg als "Commissionair", also eine Art Börsenhändler, zunächst in der Grapengießerstraße, dann Auf dem Meere, schließlich ab 1829 Am Markt.
Joseph Salomon starb 1831 oder 1832 in Lüneburg und wurde auf dem jüdischen Friedhof der Stadt beerdigt. Seine Witwe Röschen zog nach Hamburg und starb dort. Damit war die Ära dieser Familie Salomon in Lüneburg zu Ende.
Namensvarianten: Josef