Menschen

Margot Sibilla Marcus war das zwölfte und letzte Kind von Wolf Marcus und seiner Frau Maria Anna geb. Salomon. Sie wurde als Nachzüglerin 1900 in Hamburg geboren, wo die Familie Marcus seit 1895 wohnte.

Um 1920 heiratete sie in Hamburg den Kaufmann Franz Hammerschlag, der Mitinhaber eines Vertriebs für Lederwaren war. Gemeinsam hatten sie zwei Kinder, den 1923 geborenen Gerd und die 1926 geborene Steffi Regina. Die Familie lebte sehr komfortabel in Hamburg-Eimsbüttel im Mittelweg 29/30.

Im Oktober 1938 gelang es Margot Hammerschlag, für ihren Mann und ihren Sohn Visa zur Einwanderung nach Uruguay zu bekommen. Die beiden verließen das Land und erwarteten, dass der Rest der Familie schnell nachkommen würde. Allerdings gab es Probleme mit den Visa für Mutter und Tochter, die sich in Hamburg noch um die Auflösung der Wohnung kümmern mussten.

Als der Krieg am 1. September 1939 begann, schienen die beiden zunächst in der Falle zu sitzen. Dann gelang es jedoch Franz Hammerschlag in Uruguay noch, für Margot und Steffi Visa zu besorgen. Im Dezember 1939 konnten sie über Antwerpen nach Montevideo in Uruguay ausreisen. Die Familie war wieder vereint.

In Montevideo schlugen sich die Hammerschlags zunächst mit dem Verkauf selbstgemachter Pralinen durch, später bauten sie einen kleinen Weißwäscheladen auf. Tochter Steffi ging 1947 zu ihrem späteren Ehemann Kurt Wittenberg in die USA, wo die beiden bis 1951 lebten. Danach kehrten sie nach Hamburg zurück, bauten sich ein neues Leben auf und engagierten sich stark politisch. Margot Hammerschlag geb. Marcus starb 1984 in Montevideo.


Quellen und Infos:

https://www.ndr.de/geschichte/Steffi-Wittenberg-erinnert-sich,wittenberg127.html;

https://www.assoziation-a.de/dokumente/Wittenberg_ila.pdf

https://schluesseldokumente.net/beitrag/hirsch-steffi-wittenberg