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Emma Lindenberg, geborene Heinemann [*1860]

Geboren am 16.05.1860 in Lüneburg, gestorben am 16.01.1921 in Lüneburg im Alter von 61 Jahren
Emma Lindenberg geb. Heinemann, um 1902; Privatbesitz Becki Cohn-Vargas
Emma Lindenberg geb. Heinemann, um ...
Emma Lindenberg geb. Heinemann mit ihrem ersten Kind Lieschen, um 1880; Privatbesitz Becki Cohn-Vargas
Emma Lindenberg geb. Heinemann mit ...
Familie Lindenberg, um 1910; Privatbesitz Helga Schüssler
Familie Lindenberg, um 1910; ...

Wohnort

Familie Adolf Lindenberg (1895-1897)

Am Werder 2
Lüneburg

Wohnort

Familie Adolf Lindenberg (1877-1889)

Bardowicker Straße 8
Lüneburg

Wohnort

Familie Adolf Lindenberg (1897-1936)

Lüner Weg 26
Lüneburg

Wohnort

Familie Abraham Ahrons (1763-1790)
Familie Isaak Abraham Ahrons (1790-1799)
Familie Marcus Heinemann (1862-1939)
Familie Salomon Heinemann (1860er/1870er)
Adolf und Hulda Schickler (1935-1942)
Sally und Lucie Baden-Behr (1939, 1941)

Große Bäckerstraße 23
Lüneburg

Wohnort

Familie Simon Heinemann (1815-1855)
Familie Sally Heinemann (1855-1901)
Familie Marcus Heinemann (1856-1862)

Bardowicker Straße 6
Lüneburg

Emma Heinemann war das vierte von 17 Kindern des Bankiers und Kaufmanns Marcus Heinemann und seiner Frau Henriette geb. Lindenberg. Sie wurde am 16. Mai 1860 geboren. Zwei Jahre nach ihrer Geburt zog die Familie aus dem Stammhaus der Heinemanns in der Bardowicker Straße 6 in die Große Bäckerstraße 23. Marcus Heinemann hatte das alte Patrizierhaus gekauft und ließ es für die Bedürfnisse seines Geschäfts und seiner wachsenden Familie umbauen. Emma wuchs hier im großen Kreise ihrer Geschwister auf.

Am 3. Juli 1879 heiratete Emma Heinemann in Lüneburg den aus Vilsen stammenden Bankier Adolf Lindenberg, der 1877 nach Lüneburg gekommen war, um in der Heinemann-Bank zu arbeiten. Adolf war Emmas Onkel, der jüngste Bruder ihrer Mutter Henriette. Nachdem Emma aus dem Haus war, brachte ihre Mutter Henriette noch zwei Kinder zur Welt, bevor sie 1883 starb: Emmas jüngste Brüder Willy und Henry.

Zwischen 1880 und 1891 bekam Emma selbst fünf Kinder. Die Familie lebte zunächst in der Bardowicker Straße 8, zwei Häuser vom Bankhaus entfernt. 1889 zogen die Lindenbergs heraus aus der Altstadt, in das vor den Toren der Stadt liegende Lüne.

Um 1897 hatten sie nach einem weiteren Umzug schließlich ihren Ort gefunden: Die Familie lebte nun in einer Villa mit großem Garten im Lüner Weg, einem der bevorzugten Wohnorte jener Zeit. Ihre Nachbarn waren u.a. die Familien der Bankiers Hinsel und Wallbaum, des Rechtsanwalts Emil Strauß und der Tochter von Paul von Hindenburg, Annemarie von Penz.

Auch wenn ihr Mann Adolf nicht besonders fromm war, führte Emma stets einen streng jüdischen Haushalt, wie sie es von zu Hause gewohnt war. Dies bedeutete viel Arbeit, vor allem vor den hohen jüdischen Feiertagen, wenn das ganze Haus auf vorgeschriebene Weise geputzt und hergerichtet werden musste.

Die Lindenberg-Kinder gingen in Lüneburg zur Schule, die Jungen auf das Johanneum, die Mädchen auf die Höhere Töchterschule. Die Familie war in engem Kontakt mit den Familien von Emmas Geschwistern Robert, Betty und Klara, die ebenfalls in Lüneburg lebten. Zusammen unternahm man Ausflüge, traf sich zu Familienfesten und jüdischen Feiertagen.

Keines der Lindenberg-Kinder blieb in Lüneburg: Alice ging schon 1902 nach England, Rudolf lebte als Ingenieur in Breslau, Albert wanderte in die USA aus, Hans fiel im Ersten Weltkrieg, und die jüngste Tochter Grete ging als Lehrerin nach Berlin. Aber man blieb in Verbindung: Emmas Enkelkinder erinnerten sich später an viele schöne Besuche bei ihren Großeltern in Lüneburg, vor allem an die Sommer im herrlichen Garten mit seinen Stachelbeerbüschen.

Emma Lindenberg geb. Heinemann starb 1921, ihr Mann Adolf 1929. Beide wurden auf dem jüdischen Friedhof in Lüneburg begraben.