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Sohn von
Bruder von
Ehemann von Rosalie Horwitz, geborene Gassenheimer [*1880]
Isidor Horwitz wurde 1874 im westfälischen Bünde als viertes Kind des Viehhändlers Meyer Horwitz und seiner Frau Caroline geb. Meier geboren. 1889 kam er zusammen mit seinen Eltern und zehn Geschwistern von Bünde nach Lüneburg.
1893 verließ Isidor Horwitz Lüneburg und lebte u.a. in Uelzen, Apenrade, Flensburg und zuletzt Schleswig. Dort gründete er 1902 zusammen mit seinem jüngeren Bruder Alexander Horwitz ein Schuh- und Bekleidungsgeschäft. 1904 heiratetete Isidor die aus Bibra stammende Rosalie Gassenheimer. Die beiden ließen sich in Schleswig nieder, dort wurde auch 1905 ihre Tochter Lieselotte "Lotta" Horwitz geboren. Als Isidors Bruder Alex 1907 nach Lüneburg zurückging, führten Isidor und Rosalie das Geschäft in Schleswig alleine weiter.
1932 beging Isidor Horwitz in Schleswig Selbstmord. In seiner Stolperstein-Biographie ist dazu zu lesen: "Die stark wachsende Macht der Nationalsozialisten und der damit verbundene Haß auf alles Jüdische trieben Isidor Horwitz dazu, sein Leben am 17. März 1932 durch eigene Hand zu beenden. Nach seinem Tod wurde das Gerücht gestreut, Horwitz wäre in wirtschaftlichen Schwierigkeiten gewesen, es drohte womöglich der Konkurs. Ein Blick in die bis heute erhaltenen Gewerbesteuerakten des Konfektionsgeschäftes beweisen jedoch das Gegenteil – der Betrieb war gesund. Die genauen Todesumstände sind nicht bekannt, es liegt aber die Vermutung nahe, dass Isidor Horwitz von den Nationalsozialisten diskriminiert und gesellschaftlich isoliert wurde.“
Nach Isidors Tod musste seine Witwe Rosalie das Geschäft auflösen. Zusammen mit Tochter Lieselotte zog sie nach Eschwege in die Nähe von Verwandten.