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Nachruf auf Wolf Hirsch Michaels in der ... |
Vater von
Ehemann von Sophie Zaire Michaels, geborene Lehmann [*1810]
Familie W.H. Michaels (1846-1860er)
Familie Valentin (1872-1925)
Moritz Jacobsohn und Familie (1863-1889)
Bertha und Sophie Jacobsohn (1889-1926)
Große Bäckerstraße 25
Lüneburg
Gebrüder Heinemann, Textilwaren (ab 1815)
Firma Simon Heinemann, Bankgeschäft, Wollwaren, Manufacturwaren (1821-1901); Zweigniederlassung Hannoversche Bank, vormals Simon Heinemann (1901-1920);
Deutsche Bank (seit 1920)
Bankgeschäft W. H. Michaels (1849-1871), W. H. Michaels Nachfolger, Inhaber Moritz Jacobsohn (1871-1920), Barmer Bank-Verein (1921-1932)
Wolf Hirsch Michaels wurde 1803 als Sohn von Moses Michaels und Jette geb. Elkan in Dessau-Roßlau geboren. Als junger Mann kam er nach Lüneburg. Viele Jahre arbeitete er als Gehilfe im Bankhaus Simon Heinemann. Als er nach vielen erfolglosen Petitionen schließlich 1839 den Status eines "Schutzjuden" erlangen konnte, machte er sich selbständig und baute eine eigene Bank auf, die bald zu einer ernsthaften Konkurrenz für die Heinemanns wurde. Nachdem er das Bürgerrecht hatte, kaufte er 1846 ein altes Lüneburger Patrizierhaus in der Großen Bäckerstraße 25, das zum Wohn- und Geschäftshaus wurde.
Zusammen mit Sophie Lehmann aus Hoya gründete er eine Familie: 1849 wurde Sohn Albert Hirsch geboren, 1853 Tochter Jenny Henriette. 1863 kam Moritz Mendel Jacobsohn aus Nienburg als Volontär zu W. H. Michaels und wurde bald zu einem seiner wichtigsten Mitarbeiter.
1869 starb Michaels nach langer Krankheit in Hannover und wurde unter großer Beteiligung in Lüneburg auf dem jüdischen Friedhof beerdigt. Die jüdische Wochenzeitung "Der Israelit", deren Herausgeber Marcus Lehmann ein Schwager Michaels war, veröffentlichte einen Nachruf, in dem es u.a. hieß: "Sein Leichenbegängniß bewies, wie sehr man allgemein den theuren Todten betrauerte. Aus der Nähe und Ferne waren viele Freunde und Verwandte herbeigeeilt; in Lüneburg selbst betheiligte sich fast die ganze Stadt. Eine unabsehbare Menschenmenge, aus allen Ständen und allen Confessionen zusammengesetzt, folge der Leiche bis auf den israelitischen Friedhof, wo Herr Dr. Lehmann aus Mainz, der Schwager des Dahingeschiedenen, die Leichenrede hielt. Die Thränen, die den Augen ernster und bejahrter Männer, vornehmer Beamter, hervorragender Kaufleute entströmten, bezeugten die allgemeine Trauer um den Heimgang eines braven, edlen Mannes, eines wackeren Jehudi."
Quellen und Infos:
Nachruf auf Wolf Hirsch Michaels, in: Der Israelit, 17.03.1869
Namensvarianten: Michaelis