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Vater von
Ehemann von Betty Heinemann, geborene Sussmann (Herz) [*1792]
Bruder von Alexander Heinemann [*1782]
Salz-Societé / Salz-Sozietät (1852-1859), Teilhaber u.a. Simon Heinemann und Simon Salomon
Vor dem Bardowicker Tore 1
Lüneburg
Gebrüder Heinemann, Textilwaren (ab 1815)
Firma Simon Heinemann, Bankgeschäft, Wollwaren, Manufacturwaren (1821-1901); Zweigniederlassung Hannoversche Bank, vormals Simon Heinemann (1901-1920);
Deutsche Bank (seit 1920)
Familie Simon Heinemann (1815-1855)
Familie Sally Heinemann (1855-1901)
Familie Marcus Heinemann (1856-1862)
Simon Heinemann wurde 1781 in Bleckede geboren, einer kleinen Stadt an der Elbe in der Nähe von Lüneburg, die damals eine relativ große jüdische Gemeinde hatte. Er war der älteste von sieben Geschwistern. Sein Vater Salomon Heinemann war aus dem fränkischen Reckendorf gekommen und hatte sich in Bleckede gemeinsam mit seiner Frau Rosa als Schutzjude niederlassen können.
Um 1810 zogen Simon und sein Bruder Alexander nach Lüneburg, wo sie 1814 eine Konzession für eine gemeinsam geführte Handlung bekamen. Schon 1819 emigrierte Alexander allerdings in die USA, und Simon Heinemann baute das Lüneburger Bankgeschäft allein auf. Er erhielt in Lüneburg den Status eines Schutzjuden. Seit 1813 war er mit Betty Sußmann verheiratet, die wie er aus Bleckede stammte. Die beiden bekamen fünf Kinder: Rosa, Sally, Marcus, Salomon und Mathilde.
Ab 1825 hatte Firma ihren Sitz in der Bardowicker Straße 6 – im Adressbuch stand: „Geldwechsel und Ellenwaren“ - und auch die wachsende Familie lebte hier. „Sie wohnten in bescheidenen Räumen, oben war vermietet“, schrieb ihre Enkelin Emilie Heinemann später. Die zwei Töchter heirateten und verließen die Stadt, während die drei Söhne in das Geschäft des Vaters einstiegen.
1840 ersuchte Simon Heinemann die königliche Landdrostei um die Verleihung einer Konzession „zum Handel mit Manufakturwaren ausschließlich des Tuches". 1841 wurde es ihm genehmigt: ein wichtiger erster Schritt zur beruflichen und rechtlichen Gleichstellung der Juden.
Im März 1843 gehörte er dann zusammen mit seinem Cousin, dem Kaufmann Moritz Salomon, und dem Bankier Wolf Hirsch Michaels zu den ersten drei Juden in Lüneburg, die das volle Bürgerrecht erlangen konnten.
Mehr und mehr legte er danach die Geschäfte der Firma „S. Heinemann“ in die Hände seiner drei Söhne. Als Simon 1850 starb, waren die Heinemanns eine der wohlhabendsten und angesehensten jüdischen Familien Lüneburgs.
Quellen und Infos:
Informationen zum Status "Schutzjude":
https://germanhistorydocs.ghi-dc.org/sub_image.cfm?image_id=571&language=german
Jüdische Geschichte in Bleckede:
http://www.judeninbleckede.de/
Grabstein von Rosa Heinemann (Mutter von Simon Heinemann):
http://www.judeninbleckede.de/?Der_Friedhof:Seite_276
Digitalisierte Familiendokumente in der „Heinemann Collection“ im Leo Back Institute, New York:
http://findingaids.cjh.org/?pID=1640779
Erinnerungen Emilie Heinemann, StA Lüneburg, NBi 33