Als einer der ersten Juden in Lüneburg wurde dem Bankier Meyer Mendel del Banco erlaubt, 1796 in Lüneburg ein Haus zu erwerben: Das große Eckhaus Am Markt/Ecke Große Bäckerstraße. Es sollte von nun an für fast 140 Jahre Wohn- und Arbeitsort jüdischer Familien sein.
Auf del Banco folgte seine Witwe Elisa, die später den Bankier Moses Gans heiratete. Moses Gans führte hier seine Bankgeschäfte und lebte in dem Haus mit seiner Familie bis in die 1830er Jahre.
Ab 1816 wurde der Möbel- und Papierhändler Philipp Behrens als Mieter geführt, ab den 1830ern als Eigentümer.
In den 1880er Jahren ging das Gebäude an den Textilhändler Arnold Jacobson aus dem mecklenburgischen Malchow über, der dort ein weit über Lüneburg hinaus bekanntes Wäschegeschäft aufbaute. 1895 wurde das alte Haus abgerissen und ein neues Geschäftshaus im Stil der Neugotik gebaut.
1930 baute Arnold Jacobsons Sohn Henry das Geschäft nach amerikanischem Vorbild zum Warenhaus "Gubi" um. 1938 ging mit der "Arisierung" des Hauses und des Geschäfts die Geschichte des Hauses am Markt als Teil jüdischer Geschichte zu Ende
Am Markt 6, Papierfabrik und ... |
Am Markt 6, Arnold Jacobson. Quelle: ... |
Werbung für Arnold Jacobsons ... |
Werbung für Arnold Jacobsons ... |
Arbeitsstätte von Meyer Mendel del Banco
Arbeitsstätte von Elkana Gans, geborene Ahrons, verwitwete Mendel del Banco
Arbeitsstätte von Moses Selig Gans [*1760]
Arbeitsstätte von Philipp Behrens [*1776]
Arbeitsstätte von Adele Behrens, geborene Bramson [*1788]
Arbeitsstätte von Arnold Jacobson [*1859]
Arbeitsstätte von Klara Jacobson, geborene Heinemann [*1864]
Arbeitsstätte von Henry Jacobson [*1895]
Arbeitsstätte von Gerda Johanne Jacobson, geborene Silberstein [*1899]
Arbeitsstätte von Werner Hirsch [*1907]