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Ehefrau von Rolf Lippstadt [*1909]
Ruth Isaaksohn wurde 1911 in Königshütte in Oberschlesien geboren, das damals zum Deutschen Reich gehörte. Ihre Eltern waren Hermann Isaaksohn und Diana geb. Gelles. In den 1920er Jahren, vermutlich im Zuge der Abtretung der Stadt an Polen, zog die Familie nach Leipzig um. Dort war Hermann Isaaksohn als Synagogeninspektor der jüdischen Gemeinde tätig. Er starb vor 1930, Ruth und ihre Mutter lebten danach weiter in Leipzig.
Mitte der 1930er Jahre lernte Ruth, die in dieser Zeit der Judenverfolgung als Kassiererin arbeitete, den Kaufmann Rolf Lippstadt kennen, der aus Lüneburg nach Leipzig gekommen war. 1935 verließ Rolf Lippstadt Leipzig wieder und zog nach Berlin. Die beiden heirateten, Ruth zog zu Rolf nach Berlin. Sie lebten zunächst mit Rolfs Mutter Ella Lippstadt zusammen in Berlin-Spandau und später in Berlin-Schöneberg. Im Juni 1938 wurde hier ihre Tochter Lesley geboren. Ein halbes Jahr später gelang der jungen Familie zusammen mit Rolfs Mutter die Flucht aus Deutschland: Von Antwerpen aus gelangten sie über New York Anfang 1939 nach Lima in Peru, wo Bekannte der Familie wohnten. Ruths Mutter Diana Isaaksohn schaffte es nicht mehr, das Land zu verlassen. Im Mai 1942 wurde sie von Leipzig aus ins Ghetto Bełżyce deportiert und kurz danach im Vernichtungslager Treblinka ermordet.
Ruth, die im Exil nichts vom Schicksal ihrer Mutter wusste, brachte 1943 in Lima ihr zweites Kind Harold Michael zur Welt. Peru sollte jedoch nicht die letzte Station der Familie bleiben: spätestens ab 1950 lebten und arbeiteten die Lippstadts in New York, zunächst im Stadtteil Queens. Die ganze Familie änderte ihren Namen in Lipton.
Rolf Lipton starb 1990. Ruth Lipton geb. Isaaksohn überlebte ihren Mann um einige Jahre, im Jahr 2005 starb sie in Port Washington auf Long Island, außerhalb von New York City.
Namensvarianten: Lipton Isaacsohn