Hier finden sich Namen, Lebensdaten, Biografien und Familiengeschichten zu jüdischem Leben in Lüneburg. Haben Sie weitere Informationen, Korrekturen, Fotografien, Dokumente oder Anregungen? Nehmen Sie gern mit uns Kontakt auf, damit wir die Seiten aktualisieren können.
Tochter von
Schwester von
Senta Felixbrodt, das vierte Kind des Händlers Emanuel Kriwer und seiner Ehefrau Amalie geborene Jacobsohn, wurde im Jahr 1900 in Hamburg geboren. Die Familie zog im September 1905 nach Lüneburg.
Am 29. Mai 1925 heiratete sie in Hamburg den aus Halle/Saale geborenen Kaufmann Georg Felixbrodt, für den sie daraufhin wegzog - vermutlich zuerst nach Halle, dann nach Bitterfeld. Das Ehepaar hatte zwei Töchter, Jutta und Linda, bevor sie sich im Januar 1929 voneinander trennten. Offiziell geschieden wurde die Ehe jedoch erst 1931. Senta kehrte mit den Kindern zurück zu ihrer Mutter, die nun verwitwet in Hamburg wohnte.
1930 bekam Senta Kriwer eine Stelle als Verkäuferin in der Handarbeitsabteilung im Kaufhaus "Tietz" am Jungfernsteig. Im April 1934 wurde sie arbeitslos, als die Firma "arisiert" wurde. Als jüdische Frau war es nun fast unmöglich, Anstellung zu finden. Um 1935 nahm sie zwei jüdische Pflegekinder bei sich auf, da sie sich dadurch eine Verbesserung ihrer Lebensumstände erhoffte. Die beiden Kinder verließen sie 1936, um nach England zu gehen, wo deren Mutter lebte.
Senta Kriwer versuchte, ihr Zimmer zu vermieten und lebte von der Unterstützung der Jüdischen Gemeinde und der Schwester Resi. Die Familie musste häufig umziehen. 1939 schaffte es die Erzieherin der Töchter, diese auf einem Kindertransport nach Schweden in Sicherheit zu bringen. Senta zog kurzfristig zu ihrer Tante nach Dargun, wo sie in der alten Synagoge lebte, dann wieder nach Hamburg.
Am 25. Oktober 1941 wurde sie ins Ghetto Lodz deportiert. Sie starb im April 1942, vermutlich im nahegelegenen Vernichtungslager Chelmno.
Quellen und Infos:
Mehr zur Geschichte von Senta Kriwer (und Familie): https://www.stolpersteine-hamburg.de/?MAIN_ID=7&BIO_ID=3007
Eintrag bei Mapping the Lives
Eintrag im Gedenkbuch des Bundesarchivs
Namensvarianten: Kriewer Criber Kriver Felixbrod