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Rosa Kupferstein, geborene Lichtig [*1846]

Geboren am 02.10.1846 in Krakau / Kraków, Polen, gestorben am 27.04.1913 in Lüneburg im Alter von 67 Jahren

Rosa Kupferstein, geborene Lichtig [*1846] ist

Mutter von Adolf Kupferstein [*1879]

Ehefrau von Jacob Kupferstein [*1846]

Wohnort

Familie John Cohn (1896-1900)
Familien Adolf und Jacob Kupferstein (1910-1929)
Familie Jakob Jassy (1925-1927)

Lünertorstraße 4
Lüneburg

Wohnort

Familie Adolf Kupferstein (um 1905)
Familie Jacob Kupferstein

Auf dem Meere 37
Lüneburg

Wohnort

Familie Adolf Kupferstein (um 1905)
Familie Jacob Kupferstein

Auf dem Meere 37
Lüneburg

Rosa (Rosalie) Lichtig wurde 1846 in Krakau geboren. Um 1870 heiratete sie Feitel "Jacob" Kupferstein, der aus dem galizischen Dabrowa stammte. Die beiden wanderten nach Deutschland aus. Ihre erste Station war Hannover, wo Jacob Kupferstein einen Produktenhandel aufbaute. Dort wurden auch ihre drei Kinder Antonie, Abraham Moses "Adolf" und Sara Kupferstein geboren.

Von Hannover aus zog die Familie nach Uelzen und hatte auch hier ein Geschäft für Rohprodukte. Um 1900 gaben Jacob und Rosa Kupferstein dieses Geschäft an ihre Tochter Antonie und ihren Schwiegersohn Max Lerner ab. Sie selbst zogen nach Bremen, wo sie nur kurz blieben, und dann nach Lüneburg.

1901 wurde Jacob Kupfersteins Name das erste Mal als Mitglied der Lüneburger jüdischen Gemeinde genannt. Soweit bisher bekannt, waren Rosa und Jacob Kupferstein die allerersten Juden aus Osteuropa, die sich in Lüneburg niederließen. In den kommenden Jahren folgten ihnen viele weitere Familien. Auffallend viele kamen wie die Kupfersteins aus dem galizischen Ort Dąbrowa (Dombrowa): Zum Beispiel Hirsch Lengel, Adolf Abraham Klein, Jakob Jassy und Hirsch Sturm mit ihren Familien.

Rosa und Jacob wohnten zunächst kurz in verschiedenen Wohnungen in der westlichen Altstadt, bis sie um 1910 in die Lünertorstraße 4 (Ecke Am Werder) zogen. Über viele Jahre führte Jacob Kupferstein dort ein bald sehr bekanntes Geschäft für Produkte, Altwaren, Kohlen und Kolonialwaren. Das Haus war in Lüneburg noch lange nach dem Zweiten Weltkrieg als "Kupfersteinsches Haus" bekannt. Ab 1905 kam auch Sohn Jacob Kupferstein dazu, der mit den Eltern zusammenarbeitete.

1913 starb Rosa Kupferstein geb. Lichtig und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Lüneburg begraben. Jacob führte das Geschäft noch viele Jahre als Witwer weiter. 1930 starb er in Bremen, wurde aber ebenfalls in Lüneburg bestattet.

Quellen und Infos:

Ingo Paul: Jüdische Familien im Bremer Raum

Erich Woehlkens, Lisa Kuhlmann, Beate L. Weiland: Beiträge zur Geschichte der Juden in Uelzen und Nordostniedersachsen. Hrsg. für die Stadt Uelzen von Ralf Busch, Oldenburg 1996, S. 610

Dietrich Banse (Hrsg.): Gedemütigt - vertrieben - ermordet. Uelzener Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens zwischen 1933 und 1942, S. 100-105

Namensvarianten: Rosalie