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Paula Horwitz war das vierte Kind von Bertha Horwitz geb. Naumann und Hermann Horwitz. Ihr Vater war Viehhändler in Lüneburg. Paula wuchs mit ihren fünf Geschwistern im Haus der Familie Horwitz Auf dem Kauf 13 auf.
1923 zog Paula Horwitz zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Selma aus Lüneburg nach Bisses in Hessen, der Heimatstadt ihrer Mutter. Später lebte und arbeiteten beide Schwestern in Frankfurt am Main.
1939 wohnten Paula und Selma Horwitz zusammen im Ostend von Frankfurt am Main in einem Haus in der Friedberger Anlage 15, vermutlich ein "Judenhaus", das in der Nähe einer 1938 zerstörten großen Synagoge lag. Während Selma noch 1940 in die USA ausreisen konnte, schaffte Paula es nicht mehr, Deutschland zu verlassen.
Am 11. November 1941 wurde Paula Horwitz mit über tausend anderen Jüdinnen und Juden aus Frankfurt ins Ghetto von Minsk deportiert. Auf der Website von Yad Vashem wird der Beginn dieser Deportation so geschildert: "Lina Katz, die Angestellte der Frankfurter jüdischen Gemeinde, erinnerte sich in 1961, dass die Deportierten am "hellen Tag" durch die Stadt zum Großmarkt in der Hanauer Landstraße, heute: Sonnemannstraße gebracht, einem 1928 errichteten großen Industriegebäude, das Frankfurts zentrale Sammelstelle war, die bereits für die vorangegangenen Transporte genutzt worden war. Die Juden wurden im Keller des Ostflügels des Gebäudes interniert, von wo aus direkt eine Bahngleis zum Ostbahnbahnhof führte. In der Sammelstelle wurde der demütigende und gewaltvolle Registrierung- und Enteignungsprozess fortgesetzt. Wie wir aus Zeugnissen wissen, wurden die wartenden Juden aufs Schwerste von Gestapo-Männern misshandelt. Bernie Lane, einer der wenigen Überlebenden dieses Transports, beschreibt die Situation in der Sammelstelle als "Hölle [...] die ganze Nacht Untersuchungen, Schreie und Schikanen ohne Ende"."
Von den über tausend Deportierten überlebten nach aktuellen Erkenntnissen nur neun. Im völlig überfüllten Ghetto Minsk herrschten katastrophale Bedingungen: tödliche Krankheiten, permanenter Hunger, extreme Kälte. Die Ghettobewohner wurden zu Zwangsarbeit gezwungen. Immer wieder gab es Transporte in andere Lager und Mord-"Aktionen", auch in Gaswagen. Paula Horwitz hat das Ghetto Minsk nicht überlebt.
Quellen und Infos: