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Moses Salomon

Moses Salomon ist

Vater von Joseph Salomon

Der Kaufmann Moses Salomon - nicht zu verwechseln mit dem 1811 in Winsen geborenen Moritz Salomon - lebte ab den 1710er Jahren in Lüneburg als "Schutzjude".

Dieser Begriff bezeichnete einen Status, den deutsche Landesherren jüdischen Händlern etwa vom 14. bis ins 19. Jahrhundert gewährten, um von deren Einnahmen zu profitieren und die Ansiedlung jüdischer Familien zu steuern. Gegen Zahlung von hohen Schutzgeldern und die Einhaltung von strengen Regeln zur Bewegungfreiheit wurde den Schutzjuden ein gewisser Schutz nach außen und eine Privilegierung gegenüber anderen Juden zugesichert. Im Kurfürstentum und späteren Königreich Hannover, zu dem Lüneburg gehörte, gab es bis in die 1840er Jahre Schutzjuden.

Die folgende Beschreibung in einem Aufsatz von 1840 vermittelt einen interessanten Einblick in Moses Salomons Arbeit: "Im Jahre 1722 übernahm Moses Salomon zu Lüneburg eine Tuchfabrik, in welcher mit 8 Stühlen angefangen wurde und fast zweihundert Personen arbeiteten. Der vorzüglichste Absatz der lüneburgschen Tuchfabrikate ging, außer den bezeichneten Gegenden, nach Dänemark, Schweden, den Hansestädten Hamburg und Lübeck, insbesondere aber auch nach den kurbrandenburgschen Staaten und nach Mecklenburg."

Es ist vorstellbar, dass es sich bei dieser Tuchfabrik um das Unternehmen handelte, das Leffmann Behrens und sein Sohn Jacob Behrens 1680 in Lüneburg aufgebaut hatten. Möglicherweise hat Moses Salomon die Fabrik nach dem Bankrott der Firma Behrens 1721 aus der Konkursmasse kaufen können.

Moses Salomons Sohn Joseph, der um 1756 geboren wurde, erhielt "den Schutz" im Jahre 1790. Vermutlich war Moses Salomon kurz vorher gestorben.


Quellen und Infos:

Geschichte der Wollenwebereien in der Stadt Lüneburg. Von dem Herrn Senator und Garnisonauditeur Dr. Albers zu Lüneburg, in: Vaterländisches Archiv des Historischen Vereins für  Niedersachsen 1840, S. 126.