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Simon Salomon, 0.D.; Privatbesitz Becki ... |
Simon Salomon, aus dem Fotoalbum von ... |
Vater von
Ehemann von Sophie Salomon, geborene van Biema [*1819]
Bruder von Moritz Salomon [*1811]
Salz-Societé / Salz-Sozietät (1852-1859), Teilhaber u.a. Simon Heinemann und Simon Salomon
Vor dem Bardowicker Tore 1
Lüneburg
Lohgerberei Simon Salomon (1840er)
Der Kaufmann Simon Salomon - der nicht mit den Lüneburger Schutzjuden Moses Salomon und Joseph Salomon verwandt war - wurde 1817 oder 1818 in Winsen/Luhe geboren. Er war das vierte Kind des bedeutenden Winsener Kaufmanns Joseph Salomon und seiner Frau Bräunchen Salomon geb. Heinemann (einer Schwester von Simon Heinemann). Um 1830 kam er nach Lüneburg.
Neben seinem Cousin Marcus Heinemann wurde er schnell zu den wichtigsten Figuren der Lüneburger jüdischen Gemeinde. Er war Kaufmann und Lohgerber, außerdem finden sich für ihn die Berufsbezeichnungen Lederfabrikant, Häute- und Ledermakler, Salinengründer und Ziegeleibesitzer.
Um 1840 heiratete er die aus Leer stammende Sophie van Biema (1819-1884), zusammen hatten sie zehn Kinder.
Simon Salomon war von 1858 bis zu seinem Tod 1869 Vorsteher der Lüneburger Synagogengemeinde, außerdem konstitutierendes Mitglied der 1866 gegründeten Lüneburger Handelskammer. Zugleich war er politisch aktiv: er gehörte zur Fortschrittspartei Rudolf von Bennigsens.
Als Unternehmer war er sehr erfolgreich und hatte immer neue Ideen. Zusammen mit der Firma Simon Heinemann und anderen Lüneburger Kaufleuten war er von 1851-1859 Teilhaber der kurzzeitig erfolgreichen "Salz-Sozietät", die versuchte, der altetablierten Lüneburger Saline Konkurrenz zu machen. 1861 gründete er mit anderen zusammen eine Ziegelei in der Nähe von Wilschenbruch, in der für Lüneburg bis dahin nicht gebräuchliche gelbe Ziegel hergestellt wurden.
Simon Salomon starb 1889 in Lüneburg. Er wurde auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt. Seine Witwe Sophie starb fünf Jahre später und wurde neben ihm beerdigt.
Wilhelm Reinecke, Geschichte der Stadt Lüneburg, Zweiter Band, Lüneburg 1933 (Neudruck 1977), S. 488
Manfred Göske, Manuskript "Zur Geschichte der jüdischen Gemeinde in Lüneburg", Sammlung Göske, Museum Lüneburg