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Tochter von
Schwester von
Mutter von
Ehefrau von Hermann Calmsohn [*1817]
Familie Hermann Calmsohn (1860er-1880er)
Familie Siegmund Behrens (1897-1898)
Große Bäckerstraße 31
Lüneburg
Friederike Calmsohn, Putzmacherin (1860er)
Hermann Calmsohn, Privatlehrer (1860er)
Große Bäckerstraße 17
Lüneburg
Familie Hermann Calmsohn
Große Bäckerstraße 17
Lüneburg
Friederike Calmsohn, Witwe (1890er)
Leopold Less (1901-1902)
Friederike Behrens war das erste Kind des Lüneburger Papier- und Möbelhändlers Philipp Behrens und seiner Frau Adele geb. Bramson. Sie wuchs mit ihren drei jüngeren Geschwistern gemeinsam im großen Haus der Familie am Marktplatz (Ecke Bäckerstraße) auf.
1843 heiratete sie in Lüneburg Hermann Calmsohn, der einige Jahre zuvor als Lehrer der jüdischen Gemeinde nach Lüneburg gekommen war. Die beiden lebten in der Großen Bäckerstraße. 1844 wurde ihr Sohn Carl August, 1851 ihre Tochter Charlotte Auguste geboren. Beide Kinder verließen als Erwachsene die Stadt und zogen in größere Städte.
Gemeinsam mit ihrem Mann betrieb Friederike Calmsohn eine kleine Pension für jüdische Schüler, die in Lüneburg weiterführende Schulen besuchten. In den 1850er Jahren machte sie sich dann als Putzmacherin mit einem eigenen Laden selbständig, in dem später auch ihr Mann mit arbeitete.
In eine Studie über die Vielfalt des Modemarktes in der ländlichen Umgebung Lüneburgs wird die Bedeutung des Geschäfts von Friederike Calmsohn in jenen Jahren hervorgehoben: "So warb 1854 das Modemagazin der Friederike Calmsohn in Lüneburg in der "Jeetzel-Zeitung" mit direkten Verbindungen nach Paris und Brüssel und mit der Beschäftigung einer französischen "Directrisse". Calmsohn verkaufte Stoff- und Strohhüte, Hauben, Coiffüren, Blumen, Bänder und Strohborten."
Auch Peter Rück erwähnt in seiner Studie über Harry Bresslaus Jugendzeit in Lüneburg in den 1850er Jahren die Verbindungen von Friederike Calmsohn zur europäischen Modewelt: "Calmsohns Frau war die Meisterin mancher Lüneburger Putzmacherlehrlinge, die den Lüneburger Damen in der Lokalpresse immer wieder die neuesten Hutmodelle aus Paris und London anpries."
Hermann Calmsohn starb 1888. Seine Frau lebte als Witwe weiter in Lüneburg. 1900 starb sie dort und wurde wie ihr Mann auf dem jüdischen Friedhof der Stadt beigesetzt.
Quellen und Infos:
Autobiographischer Vorspann, Kapitel "Harry Bresslaus Jugend bis zum Wechsel nach Berlin", in: Peter Rück/Erika Eisenlohr/Peter Worm (Hrsg.), Abraham Bresslau (1813-1884): Briefe aus Dannenberg 1835-1839. Mit einer Einleitung zur Familiengeschichte des Historikers Harry Bresslau (1848-1926) und zur Geschichte der Juden in Dannenberg, Marburg an der Lahn 2007, hier S. 158
Karen Ellwanger/Andrea Hauser/Jochen Meiners (Hrsg.), Trachten in der Lüneburger Heide und im Wendland, Münster/New York 2025, S. 105, online verfügbar
Namensvarianten: Calmansohn