Hier finden sich Namen, Lebensdaten, Biografien und Familiengeschichten zu jüdischem Leben in Lüneburg. Haben Sie weitere Informationen, Korrekturen, Fotografien, Dokumente oder Anregungen? Nehmen Sie gern mit uns Kontakt auf, damit wir die Seiten aktualisieren können.
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Familie Simon Heinemann (1815-1855)
Familie Sally Heinemann (1855-1901)
Familie Marcus Heinemann (1856-1862)
Seraphine Bauer wurde 1886 in Peine als Tochter von Moritz und Friederike Bauer geboren. Am 29. Mai 1861 heiratete sie in Peine den Kaufmann und Bankier Sally Heinemann, den ältesten der drei Heinemann-Brüder. Seraphine zog zu ihm nach Lüneburg. Die beiden lebten im großen Haus der Familie Heinemann in der Bardowicker Straße, in der im Erdgeschoss die Geschäftsräume der Bank lagen. Dort wurden in den 1860ern auch ihre Kinder Albert, Louis und Betty geboren.
Seraphine starb schon 1886. Sie wurde auf dem jüdischen Friedhof der Stadt beigesetzt. Auf ihrem Grabstein steht auf Hebräisch: "Hier ist begraben die teure Frau, gottesfürchtig und midtätig den Darbenden, Sara, die Tochter des Herrn Mosche. Sie starb in den besten Jahren, 24. Nissan 646 nach kleiner Zählung. Und es segnete ihr nach: ihr Mann und ihre Kinder und alle, die kannten ihre Güte und ihre Wohltätigkeit."
Seraphine Heinemanns Grabstein gehört zu den wenigen, die heute noch existieren, nach der Zerstörung und vollständigen Einebnung des Friedhofs in der NS-Zeit. Zusammen mit einigen anderen Grabsteinen war Seraphines Stein in das Fundament eines 1944 errichteten Behelfsheims eingebaut worden. Als dieses Behelfsheim 1967 abgerissen wurde, kamen die Steine zum Vorschein. Es dauerte noch einige Jahre, bis die Grabsteine Anfang der 1970er wieder aufgestellt wurden, wenn auch nicht an ihrem ursprünglichen Ort, und nur als Fragment.