Kattundruckerei, Jacob Abraham Goldschmidt (1774-1778)

Wandrahmpark
Lüneburg

1774 erhielt der aus Hamburg zugezogene jüdische Kaufmann Jacob Abraham Goldschmidt die Erlaubnis, in Lüneburg eine Zitz- und Cattun-Druckerei aufzubauen. (Beide Begriffe bezeichnen Baumwollgewebe, Zitz/Chits den meist bedruckten feineren Stoff, Kattun den etwas gröberen.)

Goldschmidt durfte darüber hinaus als erster Jude in Lüneburg einen offenen Laden führen, wo die Produkte aus seiner Manufaktur verkauft wurden. Schon 1776 beschäftigte die Firma sechs Drucker und 30 Arbeiter. Dennoch gab Goldschmidt die Druckerei bereits 1778 oder 1779 auf und verließ Lüneburg wieder.

Vermutlich stand die Kattundruckerei auf dem Wandrahm, am Ufer der Ilmenau. 1787 wurde das Gebäude in ein städtisches Krankenhaus umgewandelt, das bis zur Jahrhundertwende bestand. Um 1900 wurde es abgebrochen, auf den Grundmauern errichtete man die Volksbadeanstalt nach Plänen des Lüneburger Architekten Franz Krüger.

Das Krankenhaus am Wandrahm (zuvor Gebäude der Kattundruckerei), spätes 19. Jahrhundert.; Quelle: Museum Lüneburg
Das Krankenhaus am Wandrahm (zuvor ...

Arbeitsstätte von Jacob Abraham Goldschmidt